Samstag, 14. August 2010

Montag, 9. August 2010

Überlingen

Direkt aus dem Tessin ging es für Sarah und mich weiter nach Überlingen. Dort fand, wie jedes Jahr, der letzte Deutsche Bouldercup der Serie statt. Am Tag zuvor wurde erstmals die Deutsche Jugendbouldermeisterschaft in Überlingen ausgetragen.
Auf Grund des starken Regens hatten die Routenbauer Schwierigkeiten genügend Boulder für Quali und Finale der Jugend zu kreieren. Deshalb gab es lediglich eine Runde im 5mal5 Modus. Etwas fragwürdig ist diese Methode einen Deutschen Jugendmeister zu finden, aber es ließ sich nicht anders organisieren.
Nach langem Aufenthalt in der Isolation ging es dann für Sarah los: Spielerisch leicht konnte sie die ersten vier der fünf Boulder klettern. Der fünfte Boulder wollte ihr dann aber leider nicht gelingen, da sie erst zu spät auf die Lösung des Boulders kam und damit zu platt für einen Durchstieg war. Trotzdem konnte sie sich den zweiten Platz hinter Chiara Clostermann sichern und ist damit Deutsche Jugendvizemeisterin 2010 der Altersklasse Jugend A!
Bei mir lief es noch etwas besser: ich konnte alle der fünf Boulder im ersten Versuch klettern und gewann damit den Titel der Deutschen Jugendmeisterin 2010 der Juniorinnen.


Samstag fand dann der Deutsche Bouldercup statt. Fast alle die regelmäßig an den Bouldercups teilnahmen waren auch nach Überlingen gekommen, damit war das Starterfeld recht groß und hatte viele starke Teilnehmer. Unglücklicherweise ist bei der Anmeldung von Sarah etwas schief gelaufen, daher war ihr ein Start nicht erlaubt.
In der Qualifikation gab es fünf boulder zu klettern. Vier davon schaffte ich im ersten Versuch, den fünften lediglich bis zur Bonuswertung. Ich merkte bereits in der Quali, dass die Boulder mir ziemlich lagen und dass ich heute recht fit war. Mit dem vorübergehenden Ergebnis Platz 2 konnte ich souverän ins Halbfinale einziehen. Dieser Modus (4mal4 Intervallmodus) liegt mir am meisten, daher war es nicht verwunderlich, dass ich auch hier drei der vier Boulder im ersten Versuch klettern konnte. Der letzte forderte einen Sprung, den ich knapp nicht schaffte. Völlig unerwartet war ich nach dem Halbfinale vorübergehend auf Platz 1. Im Finale konnte ich diesen Platz natürlich nicht halten, sicherte mir aber mit drei Tops und vier Bonuswertungen einen mehr als zufriedenstellenden 3. Platz hinter Juliane Wurm und Julia Winter.
In der Gesamtwertung der drei Bouldercups konnte ich ebenfalls den dritten Platz erreichen, obwohl ich an nur zwei der drei Wettkämpfe verletzungsbedingt teilnahm.
Sarah ist in der Gesamtwertung auf Platz 9, mit ebenfalls nur zwei von drei teilgenommenen Cups. Ein sehr gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass dies ihr erstes Jahr bei den Damen war!

Hier findet ihr noch einen Bericht mit Bildern über den Deutschen Bouldercup auf bergleben.de sowie auf alpenverein.de

Sonntag, 8. August 2010

Dann halt Chironico...

Trainingslager für die jüngsten der Nachwuchsförderung der Sektionen München und Oberland war in der ersten Ferienwoche, direkt nach dem Weltcup, angesagt. Nur wohin? Geplant war zuerst mal Italien, Val di Mello, doch das Wetter spielte nicht mit: Heftige Regenschauer waren vorhergesagt. So entschieden wir uns am Morgen der Abfahrt um, und es hieß "dann halt nach Chironico", denn alle anderen Gebiete in der Umgebung waren von Tiefdruckgebieten belagert. Nach sechs Stunden Autofahrt, wegen erheblichem Stau, kamen wir drei Trainer und die sieben Kids erschöpft auf dem Campingplatz an. In Rekordzeit wurden die Zelte aufgebaut, denn jeder hatte einen Mordshunger, wie üblich auf Nudeln :)Der erste Tag begann mit Regen ... "hatten wir vielleicht doch das falsche Gebiet ausgesucht?" Gott sei Dank hörte das Tröpfeln bald wieder auf und wir zogen los. Centrale und Serre moi fort waren heute die Sektoren, in denen wir uns aufhielten. Für viele der Kinder war es das erste Mal, dass sie am Fels boulderten, so gab es zu Beginn erstmal eine kurze Einführung ins richtige Spotten, Crashpad ausrichten und schieben und natürlich übers Boulder-Lesen. ;) In der Mittagspause wollte Sarah dann auch endlich bouldern: Sie versuchte "Birds" (7c), den wir uns bereits zu Ostern angeschaut hatten. Doch auch diesmal wollte der Schlüsselzug nicht perfekt gelingen. Am Nachmittag boulderten die Kleinen fleißig weiter bis sie vom Regen gestoppt wurden. Nächste Beschäftigung war Armdrücken ... jeder gegen jeden ... und man stellte fest, dass die Mädels nicht schwächer sind als die Jungs!! ;) Da heute keiner Lust hatte im Regen zu kochen, gings in die nahegelegene Pizzaria. Nachdem die Kinder im Bett waren hatten Nils, Sarah und ich noch großes Kino der Natur: eine gigantische Wolkenfront mit wunderschönen Blitzen. So was sieht man selten!! Dienstag schien die Sonne und es war wunderbar warm. So konnten wir zwischen Abspülen und Bouldern noch eine kleine Plansch-Einheit im Pool erlauben :) Am Fels begannen wir heute mit den verschiedensten Mantle-Arten. Die Kids hatten einen Rießen-Spaß daran an den verschiedensten Stellen die verschiedensten Möglichkeiten des Mantelns zu versuchen, und dabei stellten sie sich ganz schön geschickt an! Sarah und ich versuchten in der heutigen Mittagspause erneut Les cliquès à claquès, doch es war einfach zu warm, um die Sloper festzuhalten. Weiter ging es mit einer 7a Traverse (Bee cool). Sarah und Nils boulderten alle Züge aus, für einen Durchstieg fehlte ihnen dann allerdings die Motivation. Ich hatte Glück und konnte die Traverse flashen. Zum Abschluss des Tages ging es dann mit allen an einen schönen Block, an dem für jeden was dabei war.Mittwoch waren wir im Sektor Paese. Hier konnte ich eine 7a (Smemory) klettern. Wirklich schwer war nur der Mantle, dennoch wunderschöne Bewegungen! Anschließend boulderten Sarah und ich noch "Los cursos", eine 7a durchs Dach mit hauptsächlich Henkelns. Was einfach aussah, stellte sich doch als etwas komplex dar, da man erstmal die richtigen Tritte finden musste. Damit gab es tausend verschiedene Möglichkeiten den Boulder zu klettern, was ja gerade das ist, was Sarah und mir so am Bouldern gefällt! Einer der Kids, Jakob Nibler, hatte in diesem Sektor noch ein Projekt: "Bella Nicki" (7a). Gemeinsam mit ihm, Philipp Lennartz und Lorenz Ulmer bouldertern wir diese Traverse aus. Die abwechslungsreichen Bewegungen gefielen uns gut und wir konnten sie recht schnell klettern. Leider schaffte Jakob sein Projekt nicht, da seine Haut schon schmerzhaft rosa wurde... Gleich um die Ecke fanden wir noch den Boulder "Aktifit", ebenfalls 7a. Der Boulder lag mir, da man hier mit Hook und Halten von kleinen Leisten im Vorteil war, daher konnte ich ihn flashen. Sarah brauchte ein Paar mehr Versuche, war danach aber um so glücklicher, als sie endlich diesen schönen Boulder geschafft hatte. Donnerstag ging es wieder zurück in die Heimat. Und als ob uns das Wetter aus dem schönen Tessin verjagen wollte, schüttete es den gesamten Tag. Lediglich zum Zelteinpacken hatte es erbarmen und machte eine kleine Pause. Gegen Abend waren wir in Lindau, wo die Kids von den Eltern abgeholt wurden, da wir Trainer (Sarah, Nils und ich) weiter nach Überlingen fuhren, wo am Freitag und Samstag die Deutsche Jugendbouldermeisterschaft und der Deutsche Bouldercup stattfinden sollten. Alles in allem waren es 4 schöne Tage, in denen wir Trainer zwar eher weniger zum Klettern gekommen sind, aber dafür den Kids ne Menge Spaß beim Bouldern brachten.

Boulder Worldcup München

Da sich Moni und ich in der deutschen boulder Rangliste unter den ersten sechs befanden, qualifizierten wir uns für den Boulderworldcup in München. Er fand am 30. (Qualifikation) und 31. (Halb- und Finale) Juli im Olympiastadion statt. Sammy durfte ebenfalls starten. Da es sich um unseren ersten BWC handelte war unsere Einstellung spaß haben und dabei sein!Dort angekommen, lauter bekannte Gesichter in den rot-orangenen Helfershirts sehend, von denen viele zu dem München&Oberland-Team gehörten, wurden Moni und ich von der SZ interviewt. Nach stundenlangem Warten in der Iso hieß es Aufwärmen, ich etwas vor der Moni, da sie als letzte startete undinstellung zu dem Wettkampf vor allem mal Spaß haben und dabei sein dürfen! Am Freitag dort ich als 28.. Danach ging es in die Zwischenisolation, in der man durch die super Musik voll von der Wettkampfstimmung mitgerissen wurde.
Die Quali lief im 5mal5 Modus ab. Wie man es sich Wünscht: die Zuschauer waren mitfiebernd bei einem und haben motivierend angefeuert und die Boulder waren genial gut geschraubt und haben mega Spaß gemacht. Moni verfehlte in einem Boulder den Topgriff, in einem anderen konnte sie den Bonusgriff leider nicht mehr erreichen. So erboulderte sie sich mit zwei Bonus, für ihr Können, einen undankbaren 33. Platz. Ich konnte mit einem Flash und einem Bonus den vollkommen zufrieden stellenden 23. Platz erreichen. Am Samstag schauten wir uns natürlich noch die Finals an. Es waren massig Zuschauer da, die interessiert und zum Teil ohne Vorwissen übers Bouldern den Wettkampf verfolgten. Zu Abschluss gab es am Abend noch eine Afterparty auf der die Sieger gefeiert wurden, der gute Ablauf des Wettkampfes und alles mögliche andere. Um drei Uhr morgens fielen Moni und ich völlig platt nach zwei erlebnissreichen und schönen Tagen ins Bett...