Montag, 30. Oktober 2017

Bouldern in Albarracín

Als ich meinen Rücktritt vom internationalen Wettkampfgeschehen bekanntgab, waren die Tickets nach Albarracín bereits gebucht und die Vorfreude war groß. Drei Wochen Boulderurlaub im spanischen Bouldermekka an rauem Sandstein, mit langen Dächern und weiten Zügen. 

Ich musste schnell feststellen, dass Menschen mit geringerer Spannweite bei den weiten, athletischen Zügen ihre Probleme bekommen können. Bei den Bouldern, die Andere genießen konnten, musste ich zwischen den großen Griffen kleine Leisten herstellen. Es war nicht immer einfach, hat oft etwas länger gedauert und nicht nur meine Nerven gekostet. Am Ende fand ich aber meistens eine Lösung, die doch zu mir passte und konnte den Boulder klettern. 

Vermutlich half mir bei der Begehung dieser athletischen Boulder meine Erfahrung aus dem Wettkampfklettern: In kürzester Zeit werden von einem Wettkampfathlet die verschiedensten Variationen des Sports abgefragt. Natürlich war auch die Gesellschaft netter Menschen am Fels sehr motivierend und hat auch ihren Teil zur Begehung beigetragen.
So war es mir möglich diverse Klassiker, unter anderem El Varano, Zarzamora, Evolution, Fight Club, La Fuente, Quebrantamentes und weitere, zu klettern. Manche Boulder wollte ich auch einfach aufgrund ihres auffallenden Namens zu meiner Tickliste hinzufügen, wie zum Beispiel Spider Pig, El Orgasmo und El espiritu del Vino.

Es gibt neben dem Bouldern natürlich noch andere Aktivitäten, denen man an Ruhetagen nachgehen kann. Die Kleinstadt Albarracín in der Provinz Teruel ist ein Unesco Weltkulturerbe. Beim Schlendern durch die kleinen Gässchen, einem kurzen Rundgang am Ufer des Flusses Guadalaviar oder einem Aufstieg zu den Überresten der alten Stadtmauer spürt man den Charme dieses Städtchens.

Es war eine schöne Zeit, ich habe viele tolle Menschen kennenlernen und mit ihnen bouldern dürfen. Ich freue mich bereits auf die zukünftigen Reisen an neue und alte Orte.

Montag, 2. Oktober 2017