Für den Einzug in das Halbfinale reichte schon ein
Top im ersten Versuch. Ich konnte vier der fünf Boulder klettern und führte
damit erst mal das Feld an. Sieben Versuche brauchte ich für die Tops, die mich
ziemlich anstrengten. In der Hitze fühlt man sich plötzlich so schwerfällig, da
fallen einem selbst die einfachen Züge schwer. Zwischen den Bouldern versuchten
wir immer in den nur sehr unzureichend vorhandenen Schatten zu flüchten.
Im Halbfinale hatten wir Damen es dann schon
besser: unsere Wand war inzwischen komplett im Schatten und damit eben die
Temperaturen auch erträglicher. Die Herren dagegen mussten eine weitere Runde
in der prallen Sonne angehen.
Die Boulder waren auch in dieser Runde nicht
wirklich leicht. Viele konnten nur ein oder zwei Bonuswertungen erreichen.
Hanne Schächtele, Doro Karalus und ich waren die
einzigen, die drei Boulder klettern konnten. Damit qualifizierten wir uns
zusammen mit Jana Müller, Andi Fichtner und Carina Scheffold für das Finale.
Das Finale fand dann am Abend in der untergehenden Sonne statt. Inzwischen war es nicht mehr ganz so heiß und drückend, dafür zogen Gewitterwolken auf und wir hofften, dass es noch bis zum Ende des Finals trocken bleiben würde.
Bei der Besichtigung sahen wir vier Boulder, die
sehr spannend aussahen und sich dann beim klettern auch als solche darstellten.
Da ich nach den Vorrunden auf Platz eins lag, kam ich jeweils als letzte an die Boulder. Ich wusste, dass bisher noch keiner Boulder Nummer eins geklettert hatte und so konnte ich relativ entspannt dran gehen... und es klappte gleich in ersten Versuch!
Mit diesem kleinen Vorsprung konnte ich beruhigt in
den zweiten Boulder gehen. Der Stimmung des Publikums zufolge hatten Jana und
Doro diesen Boulder bereits geschafft, also wusste ich, es war möglich! Der
letzte Zug brauchte ein wenig Überwindung: es ging aus einer bequemen Stelle
mit einem Hepper in den Zielhenkel... und auch hier konnte ich das Top im
ersten Versuch erreichen.
Jetzt musste ich nur noch den dritten Boulder schaffen, dann wäre mir der Sieg vorzeitig sicher. Nur Hanne konnte ihn vor mir klettern, es schien wohl schwer zu sein. Auch hier war wieder der letzte Zug sehr dynamisch zu lösen, aber ich konnte mich bis dorthin recht gut vorarbeiten und wollte dann einfach nicht mehr loslassen, also: ein weiteres Top im ersten Versuch für mich und damit der sichere Sieg schon vor dem letzten Boulder.
Tja, und der letzte Boulder war dann ein Anlauf-
und Weiterspring- Boulder. Also erst mal auf ein Volumen rauflaufen und dann
über ein weiteres Volumen an zwei Griffe springen. Das ist nicht unbedingt
meine Stärke, aber ich hatte ja nichts mehr zu verlieren. Ich habe es oft geübt
und nun konnte ich prüfen, ob ich darin wirklich besser geworden bin: der
Anlauf auf das erste Volumen war kein Problem, dann brauchte ich aber lange um
mich für das weiterspringen überwinden konnte (Ich stand sicherlich ne gute
Minute auf dem Volumen...). Schließlich traute ich mich doch und dann hing ich
schon an den nächsten Griffen. Ich hatte es wirklich geschafft!
Es war ein guter Wettkampftag für mich und im
Finale alle vier Boulder im ersten Versuch zu klettern, damit bin ich sehr
zufrieden.
In der Gesamtwertung landete ich damit auf dem
zweiten Platz und erhielt erneut den Deutschen Vizemeister Titel.
Das Tages-Ergebnis der Damen:
1. Platz Monika Retschy
2. Platz Dorothea Karalus
3. Platz Jana Müller
Das Tages-Ergebnis der Herren:
1. Platz Peter Würth
2. Platz Stefan Danker
3. Platz Matze Conrad
Das Gesamtergebnis der Damen:
1. Platz Julia Winter
2. Platz Monika Retschy
3. Platz Dorothea Karalus
Das Gesamtergebnis der Herren:
1. Platz Thomas Tauporn
2. Platz Stefan Danker
3. Platz Alexander Megos
Fotos von Marco Kost / Deutscher Alpenverein
Hallo Moni
AntwortenLöschenHerzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg. Super
gr Hans