Montag, 28. Februar 2011

Bayerische Bouldermeisterschaft 2011 - Climb Free


Der Tag begann sehr früh: der Wecker klingelte, draußen war es noch dunkel, und am liebsten hätte ich mich einfach nochmal umgedreht und weiter geschlafen...

"Warum beginnen Wettkämpfe auch immer so früh am Morgen?"


           


Ich war noch ziemlich geschafft vom Vortag. Da fand im Rahmen des Oberlandcups die Climb free, ein Boulderwettkampf für Amateure und Freizeitkletterer, statt und ich war als Helfer und Schiedsrichter mit dabei. Auch wenn es Spaß macht, es ist echt anstrengend den ganzen Tag zu stehen und konzentriert zu bleiben, um keine Fehler zu machen.

Langsam füllte sich der Platz vor der Kletterwand mit müde schauenden Kletterern und langsam kam auch ich in Wettkampfstimmung, die von Boulderer zu Boulderer weiter getragen wurde. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Vorfreude und die Spannung.


Punkt neun Uhr ertönte das Startsignal für die Qualifikationsrunde. Es warteten je 4 Boulder für die Herren und die Damen darauf in den nächsten zwei Stunden beklettert zu werden. Es waren schöne Boulder; harmonisch und abwechslungsreich.
Etwas enttäuscht war ich, dass wirklich nur sehr wenige Starter (sowohl bei den Damen (11), wie auch bei den Herren (21)) sich für diesen Wettkampf begeistern konnten. Am Wetter konnte es nicht gelegen haben, denn es war ein grauer, regnerischer Tag.


"Sind Boulderwettkämpfe wirklich so unbeliebt (geworden)?"








Auch im Halbfinale boten die Schrauber wieder 4 wundervolle Boulder. Kräftige Züge, dynamische Züge, wackelige Züge, Schieben, Hooken, .... , von allem war etwas dabei. So mag das der Wettkampfkletterer!
Dagegen fand ich das Finale der Frauen nicht optimal gestaltet. Natürlich ist es schwer, die richtigen Schwierigkeitsgrade für alle zu treffen, vor allem da gerade bei den Frauen das Können weit auseinander geht. Dennoch waren die Boulder meines Erachtens zu leicht, wenigstens einer von den vieren hätte richtig schwer sein dürfen. Es ist doch etwas langweilig, wenn man alle Boulder im ersten Versuch klettern kann.

Genug gemeckert, hier das Ergebnis:

Damen:                                                                                Herren:

  1. Monika Retschy (München-Oberland)                       Markus Grünebach (München-Oberland)
  2. Sarah Schützenberger (München-Oberland)              Nicolas Linder (Rosenheim)
  3. Maria Zettel (Rosenheim)                                        Florian Wientjes (München-Oberland)
     Weitere Platzierungen                                                


In der Gesamtheit betrachtet war es ein guter Wettkampf mit schönen Bouldern und einen Publikum, das immer zur richtigen Zeit angefeuert und unterstützt hat! Dankeschön!

Die Fotos sind von Michael Kasch, weiter Bilder vom Wettkampf sind hier zu sehen.

Montag, 7. Februar 2011

Film zum Deutschen Bouldercup 2011 auf der Ispo

Erste Eindrücke vom Deutschen Bouldercup am letzten Wochenende sind hier im Video zu finden.
Ein weiteres Video ist auf diesem Blog auf der Seite Videos zu finden.
Weitere Filme mit Ausschnitten aus dem Finale gibt es hier zu sehen.

Deutscher Bouldercup Ispo 2011

Die Saison hat begonnen...
Am Wochenende 5. und 6. Februar fand traditionell der erste Bouldercup der Serie auf der Ispo Messe München statt. Zum ersten Mal fand der Wettkampf an zwei Tagen statt: Die Qualifikation wurde am Samstag ausgeführt, das Halbfinale und Finale dann am Sonntag. Ob die Vorteile dieser Aufteilung überwiegen, bin ich mir noch nicht ganz sicher. Natürlich kann man so in der Früh ausschlafen, da es erst Mittags losgeht, doch ist auch das gesamte Wochenende damit verplant.

(www.bergleben.de)
In der Qualifikation galt es 5 Boulder zu klettern im offenen Modus; also jeder dufte jedem bei den Versuchen den Boulder zu klettern zuschauen und hatte pro Boulder 4 Versuche. Die zeitliche Begrenzung lag bei zwei Stunden.
Wie immer (oder eher: wie meistens) ist in der Qualifikationsrunde bei den Damen diejenige die beste, die sich die meisten Lösungen von anderen anschaut. Sie kann die für sich beste Lösung raussuchen und somit kraftsparend ein gutes Ergebnis erzielen. So ließ ich mir am Anfang etwas Zeit und beobachtete erstmal... Ich konnte schließlich alle fünf Boulder im ersten Versuch klettern und lag nach der Quali auf Platz 1.
Wahrscheinlich zum ersten Mal überhaupt starteten mehr als 30 Damen auf einem Deutschen Bouldercup. Folglich durften sich die besten 20 Starterinnen für das Halbfinale qualifizieren. Mindestens drei Topbegehungen und 5 Bonuswertungen waren hierfür erforderlich.

Sonntag ging es mit dem Halbfinale weiter: Im Intervallmodus wurden vier Boulder geklettert.
Von der Schwierigkeit wären wohl alle vier Boulder möglich zu klettern, so wie es Juliane Wurm und Julia Winter vormachten, doch schafften viele, wie ich, nur zwei Tops.
Nur knapp konnte ich mich mit diesem Ergebnis für das Finale qualifizieren (dank meines guten Qualifikationsergebnisses). Ebenfalls erreichten Juliane Wurm, Julia Winter, Sarah Schützenberger, Ines Dull und Luisa Deubzer das Finale.

Das Finale bestand wieder aus vier Bouldern, allerdings um einiges schwerer.
Der erste Boulder stellte sich als der "leichteste" heraus: Bei der Besichtigung waren wir Finalteilnehmer uns nicht sicher, ob ein Sprung oder die statische Variante die bessere ist, und so wurde probiert. Der Sprung war schwerer als gedacht, denn die anzuspringenden Griffe waren absolut glatt. Für mich unmöglich, ich wählte im zweiten Versuch den sicheren Weg und konnte so den Boulder toppen. Dies gelang ebenfalls Juliane und Julia.
Weiter ging es mit dem zweiten Boulder. Sah eigentlich richtig gut aus und auch schwer, leider etwas zu schwer. Schon das Erreichen des Bonusgriffes war für die meisten unmöglich.
Beim dritten Boulder dagegen war der Weg zur Bonuswertung ein Kinderspiel; und dann ... keine Aussicht den nächsten Griff zu erreichen. Und so mussten wir sechs uns damit zufrieden geben, dass keiner von uns ihn klettern konnte.
Bis zum letzten Boulder war noch alles offen, bis auf den ersten Platz: den hatte sich Juliane Wurm bereits gesichert. Ich sammelte nochmal alle Kraftreserven und stieg motiviert ein. Bonusgriff: kein Problem. Aber dann...? Dann wären ein paar extra Kraftreserven echt gut gewesen :) Völlig platt und entkräftet beendete ich ohne weitere Topbegehung das Finale.
Genauso ging es wohl auch den Anderen, denn lediglich Jule konnte sich ein letztes Top abholen.


So stand das Ergebnis fest:
1. Platz    Juliane Wurm
2. Platz    Monika Retschy
3. Platz    Julia Winter
4. Platz    Luisa Deubzer
5. Platz    Sarah Schützenberger
6. Platz    Ines Dull

Die weiteren Ergebnisse sind auf digitalrock.de zu lesen.


Das Ergebnis war für mich äußerst überraschend. Mein Ziel war eigentlich nur das Erreichen des Finales, und das hatte ich nur sehr, sehr knapp und mit viel Glück erreicht. Aber umso mehr freue ich mich über diesen sehr guten zweiten Platz.

Erste Bilder gibt es auf bergleben.de
Weitere Berichte gibt es auf klettern.de und bergleben.de