Montag, 15. November 2010

Ein Tag im Allgäu

Nach dem wir den ganzen Samstag, trotz Sonnenschein und warmer Temperaturen, in der Halle beim ZHS-Boulderwettkampf verbracht hatten, entschieden Lorenz und ich wenigstens den Sonntag zu nutzen...
War nur noch die Frage ob in Kochel oder im Allgäu? Eindeutig Allgäu!!!
Nach ein paar Anfahrtschwierigkeiten (warum gibt es auch so viele Orte im Allgäu die "Häusern" heißen???) sind wir dort angekommen, wo wir hinwollten: Illerschleife, ... , schöne Landschaft, perfektes Wetter, plätschernder Fluss.
Hier hatte Lorenz vom letzen Jahr noch einen Boulder offen: "(K)Iller Kante" 7c+. Ein Boulder, nur mit schönen Zügen, wahrscheinlich tausend möglichen Varianten, von denen wohl nur eine wirklich gut geht... und bis wir diese herausgefunden haben, hat es ganz schön gedauert. Viele Male eingestiegen, viele Male runtergefallen, viele Male geputzt, aber letztendlich konnte Lorenz ihn durchsteigen!
Mir fehlte leider die Kraft, um den Boulder ganz durchsteigen zu können, so fiel ich immer und immer wieder am Schlüsselzug...
Am Nachmittag sind wir dann noch zu nem anderem Boulder gefahren, eine Traverse an Kieselsteinchen :)
Sie stellte sich als ganz schön schwer, und am Ende dieses Tages als unschaffbar, dar. Unsere Kräfte waren verbraucht...
Es war ein wunderbarer Trainingstag am Fels! Unglaublich mitten im November noch im T-shirt draußen Bouldern zu können... Wiederholung bitte!!! :)

ZHS Boulderwettkampf

Am Samstag fand zum 15. Mal der Boulderwettkampf der ZHS (Zentraler Hochschulsport)  in München statt. Bereits vor 5 Jahren hatte ich dort einmal mitgemacht, nun war ich neugierig, was sich so verändert hat.
Um 13 Uhr war Start: Im K.O.-System wurde ein Boulder nach dem anderen geklettert. Dabei fiel jede Runde der "schlechteste" raus. Bei den Damen klappte dieser Modus ganz gut, Runde für Runde wurde das Teilnehmerfeld kleiner. Bei den Herren dagegen waren die Boulder viel zu leicht, sodass erst ab Runde 3 die ersten ausschieden.
Nach 6 Runden hieß es für die Frauen: Finale! Folglich war für uns vier verbliebenen Frauen Isolation angesagt (zum Glück nur sehr kurz). Eine nach der anderen durfte dann den Finalboulder klettern. Dabei war das Erkennen der Griffreihenfolge wohl das schwerste, da zu dem Herrenboulder noch ein paar, scheinbar zufällig angeordnete, Griffe dazu geschraubt wurden. Hier konnte ich meine Wettkampferfahrung gut anwenden und hatte am wenigsten Schwierigkeiten mit dem Boulder: ich konnte ihn im ersten Versuch klettern. Damit wurde ich erste, vor xxx und Manuela Heißele.
Die Herren hatten erst in Runde 8 ihren Finalboulder zu klettern. Es kam zu einer knappen Entscheidung: wobei Nils Schützenberger zweiter wurde.

Resumée: Erstaunlich, dass die Teilnehmeranzahl der Frauen fast genauso hoch war wie die der Männer... ;)

Sonntag, 7. November 2010

Herbst in Fontainebleau

Etwas hin und her verlief die Planung. Welches Auto? Wer kommt mit? Wann geht's los? ...
Letztlich sind wir zu dritt (Sarah hat leider kurzfristig absagen müssen) am Samstag Richtung Bleau gefahren.
Erstes Ziel war das sehr feine Gite in dem wir nächtigten: Maison Bleau. Feine Lage, feine Ausstattung, feine Extras,  ... :)

Sonntag wurde erstmal ausgeschlafen, obwohl die Sonne einen wunderbar schönen Tag versprach; dann ging es ins nahegelegene Gebiet Buthiers. Lorenz und ich versuchten uns gleich zu Beginn in "Lady Big Claques" 7a+. Eine sehr schöne Linie, auf den ersten Blick nur rechts-links-gepatsche, eigentlich aber doch eher abwechlsungsreiche Züge. Ein Durchstieg wollte heute aber noch nicht klappen.
Weiter ging es dann zu einem Dach: "Magic Bus" 7b. Das lag uns dreien schon eher. Dynamische Züge, Spannung, ... und so dauerte es nicht lang bis alle einen Durchstieg schafften.

Auch der Montag wurde ein warmer, sonniger Tag. Vormittags wurde in Gorge aux chats gebouldert, "Rubis sur l'Ongle", eine 7b+ Platte wurde fleißig probiert, leider erfolglos. Dafür gab es Begehungen in "S'apelle au logis" 7a, und einen Flash in "Le Pare Dessus" 7a+. 

Der Dienstag wurde dann ein Regentag und damit ein Ruhetag ...
Eigentlich war es eindeutig noch zu früh für einen Ruhetag, Kraft und Haut waren noch vorhanden, aber gegen das Wetter ist man machtlos. :)

Auch der Mittwoch war etwas verregnet, dennoch ging es nach Bas Cuvier. Hier konnte ich "Joker" 7a klettern, den ich bereits die letzten Jahre versucht hatte. Ein richtig guter Boulder braucht eben seine Zeit, bis er geklettert werden kann :), auch wenn er eigentlich gar nicht so schwer ist, hat man erstmal die Züge verstanden!
Nachmittags trennten sich unsere Wege: Philipp blieb in Bas Cuvier, Lorenz und ich fuhren nach Apremont, wo wir uns erstmal ordentlich verlaufen haben. Aber nach ein paar Mal in Kreis laufen haben wir schöne Boulder gefunden: "Happy Boulder" 7a machte auch Lorenz happy: nach einigen Versuchen konnte er diesen Boulder klettern. Weiter ging es mit "Le 13ème Travail d'Hercule" 7a+. Auch hier konnte Lorenz recht schnell durchsteigen. In der Dunkelheit ging es wieder zurück zum Auto, meinerseits ohne Begehung in diesem Gebiet, dafür mit einem aufkommenden Muskelkater!

Nachdem auch der Donnerstag ein gezwungener Ruhetag wurde, ging es am Freitag mit strahlendem Sonnenschein ins Gebiet 95.2. Die Jungs haben dort recht schnell den Boulder "Yogi" klettern können. Wegen der Längenzüge hatte ich dagegen ziemliche Probleme in dem Boulder und gab schon nach kurzer Zeit auf. Schon etwas geplättet kletterten Lorenz und ich gegen Ende des Tages noch ein paar schöne und eher leichte Platten und genossen dann die Herbstlandschaft in der aufkommenden Dämmerung.

Samstag sollte es dann wieder nach Hause gehen. Da aber für den Vormittag noch gutes Wetter angesagt war, standen wir früh auf, putzen und packten in Rekordzeit und hatten so noch ein paar Stunden, um in Buthiers ein paar Versuche setzten zu können. Motiviert stieg Lorenz nach einigen wenigen Aufwärmversuchen "Lady Big Claque" durch, den wir bereits am Anfang des Urlaubs ausgebouldert hatten. Ich konnte die Platte "Atthention Chef d'Oeuvre" 7a nach wenigen Versuchen klettern. Nicht ganz angstfrei, da der Ausstiegsmantle recht hoch war, aber so ein bisschen Adrenalin hat ja noch niemandem geschadet :)
Auch Philipp war an diesem Tag erfolgreich, wenn ich mich auch nicht mehr an die Namen der Boulder erinnern kann, die er geschafft hat! ;)
Kaum saßen wir im Auto und starteten Richtung München begann es zu Regnen. Perfekt!
 Im ganzen habe ich in dieser Woche gelernt: selbst wenn man die Wörter "lightweight" und "Lait Bits" geschätzte unendliche Male am Tag hört, kann man trotzdem immer wieder drüber lächeln. Ich danke euch, Philipp und Lorenz, für diese gute Woche!
Und auch wenn wir dieses Mal in Bleau eher weniger geklettert sind und auch nicht soo erfolgreich waren, wie vielleicht geplant, so war es dennoch eine wunderschöne Woche. Und seine Zeit in Bleau zu verbringen ist es immer Wert, allein schon wegen der großartigen Landschaft!
Ich werde wieder kommen!