Donnerstag, 26. Juli 2012

Kurztrip in die Silvretta


Der Wetterbericht versprach viel Regen für die nächsten Tage, aber das sollte uns nicht aufhalten unseren geplanten Kurztrip in die Silvretta zu starten.
Wir nächtigten auf dem Campingplatz am Zeinissee. Hier gab es echten Camping-Luxus mit heißen Duschen, Toiletten, einen warmen Aufenthaltsraum und sogar einem Trockenraum (den wir leider jeden Abend in Anspruch nehmen mussten, um unsere nassen Klamotten zu trocknen).

Natürlich hatten wir am ersten Tag auch noch Glück mit dem Wetter: wir waren umgeben von einer dichten Nebelsuppe, sodass wir kaum 3 Meter weit sehen konnten. Nicht gerade vorteilhaft war auch, dass keiner von uns schon mal hier war und sich auskannte. Das erste beschnuppern mit dem Gebiet lief daher nur darauf hinaus, den Weg ins Bouldergebiet zu suchen. Gar nicht so einfach in diesem Nebel, und so drehten wir bald ein wenig frustriert um und hofften auf besseres Wetter für den nächsten Tag. Wir sollten morgen feststellen, dass uns nur knapp 10 Meter von dem ersten Sektor trennten.


Der nächste Morgen brachte tatsächlich Sonnenschein und schon sah alles viel freundlicher aus. Ohne großes Suchen fanden wir heute den ersten Sektor. Und dann waren wir nicht mehr zu stoppen. Wir stiefelten von Boulder zu Boulder, den einen schafften wir sofort, für den nächsten brauchten wir dann mehr Versuche. Es machte richtig Spaß in einem komplett neuen Gebiet ganz neue Boulder zu klettern, mit unbegrenzter Auswahl in allen Schwierigkeitsgraden.

Ein Highlight in diesen Tagen war wohl sicherlich der Boulder "Niviuk". Kräftig und technisch anspruchsvoll zugleich waren die Einzelzüge, aneinander gereiht bildeten sie einen sehr schönen Boulder. Als ich erst mal eine Lösung für jeden Zug gefunden hatte, schaffte ich den Boulder recht schnell und war glücklich. Meine erste 8a (laut Bouldertopo) - auch wenn es sich für mich eher wie 7c angefühlt hat.













Die folgenden Tage boulderten wir sehr schöne Boulder. Die meisten waren etwas leicht bewertet, hatten aber dennoch technische und abwechslungsreiche Züge. Die besten waren wohl Wini Two und Zwiederwurzn. Im Stil sind sie sehr unterschiedlich: Bei Wini Two geht's von Leiste zu Leiste und wenn man nicht aufpasst landet man im Wasser (was zum Glück keinem von uns passiert ist) :) Dagegen ist Zwiederwurzn vielseitiger. Man beginnt in einem Überhang und bouldert dann über einen Untergriff an der Kante nach Oben.
Mir fielen beide Boulder nicht sehr leicht, aber ein bisschen Zähne zusammenbeißen kann wahre Wunder bringen. Die schmerzende Haut an den Fingern von den kleinen Leisten ignorierend gingen die Boulder plötzlich fast wie von selbst. Es war ein schönes Gefühl meine Erwartungen (den Boulder nicht zu schaffen) übertroffen zu haben.

Nach drei Tagen verschlechterte sich das Wetter immer mehr und so beendeten wir unseren Kurztrip in die Silvretta erfolgreich und zufrieden.

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