Montag, 26. Juli 2010

Magic Wood im Juli

Früher als erhofft ging es für mich wieder ins Averstal. Gleich am Tag nach der Bayerischen Jugendbouldermeisterschaft packte ich meine Sachen und wurde Mittags vom Peter aus Stuttgart abgeholt. In München sah das Wetter bei unserer Abreise gar nicht gut aus, aber um so weiter wir in Richtung Magic Wood fuhren, desto mehr Sonnenschein blickte durch die Wolken.
Dort angekommen bauten wir erstmal das Zelt auf: zuerst ein Plätzchen auf dem übervollen Campground finden und dann das Zelt zum stehen bringen :) Es ging dann doch schneller als gedacht, und so zogen wir noch am frühen Nachmittag los in den Wald. Zum Warmmachen flashte ich eine 7a+ (Stirb langsam), dann ging es zu "Son of a gun" (7c). Peter konnte diesen Boulder recht schnell klettern, ich dagegen hatte so meine Schwierigkeiten mit dem ersten Zug: ein dynamischer Zug von Leiste zu Leiste mit einem recht abschüssigen Tritt. Nach einigen Versuchen gab ich auf und wir gingen zu "Lolo Ferrari" (Direkt ohne rechten Seitgriff: 7b+). Auch hier hatte Peter wenig Probleme und schaffte den Boulder nach nur wenigen Versuchen. Mit lag seine dynamische Variante nicht, deshalb versuchte ich es mit einer wunderschönen Hook-Lösung. Bei dieser Gelegenheit konnte ich gleich mal den neuen FiveTen Schuhe Team ausprobieren: perfekt -> Boulder geschafft :) Zum Abschluss des Tages schauten wir uns noch den Boulder "La Dance" (7b+) an. Eigentlich sollte nur der Mantle schwer sein, aber schon der Start machte uns Probleme, trotzdem ein wunderschöner Boulder. Eindeutig zu platt um heute noch ordentliche Versuche setzen zu können, beendeten wir den Tag, als es schon Dunkel wurde.


Am Montag weckte uns die Sonne früh morgens und versprach einen heißen Tag. Zuerst "Höhlenhangel" (7a) mit einer schönen Hook-Lösung geklettert, dann ging es zu einer 7a (ich hab den Namen vergessen^^), die mir wahnsinnig schwer erschien. Eigentlich kann ich Leisten ganz gut halten, aber für diesen Boulder fand ich einfach keine Lösung, die ich klettern konnte. Also ging es weiter zu "Schrotti" und "Hageltrauma" (beides 7b mit gleichem Start). Hier war lediglich der erste und zweite Zug anspruchsvoll, daher finde ich die Bewertung 7b etwas übertrieben. Anschließend ging es zu "Kalorienmonster" (7c): eine Sloper-Traverse mit 20 Zügen!!! Das erschien mir, als "wahre" Boulderin eindeutig zu lang und ich war schon nach wenigen Zügen platt. Dennoch schaffte ich an dem Tag noch einen Go bis zum vorletzten Zug, an dem ich völlig fertig abfiel. Meine Spannung war weg, und ein erneuter Versuch war unmöglich.
Der dritte Tag lief dann leider nicht ganz so erfolgreich. Wir probierten einige schwere Boulder, ich konnte jedoch keinen Klettern, viele konnte ich noch nicht einmal ganz ausbouldern, weil ich noch so erschöpft von den letzten Tagen war. Wir probierten "The right hand of Darkness" (8a), "Goldenfeet" (7c) hier musste ich einsehen, dass ich eindeutig zu schwach war um meinen Größennachteil auszugleichen, eine wunderschöne 7b Platte und "Du côté de Seshuan" (7c+). Bei diesem letzten Boulder konnte ich recht schnell alle Züge ausbouldern, nur der letzte, ein Sprung, gelang mir einfach nicht.
Mittwoch war der große Tag von Francis, der am Abend zuvor angekommen war. Er schaffte sein Projekt "Grit de Luxe". Motiviert versuchte er auch noch "Slip slap slop" und "Tropical Sandstorm", merkte aber doch recht schnell, dass er seine ganze Kraft im Durchstieg seines Boulders gelassen hatte. Peter machte heute Ruhetag, so war nun meine Zeit des Boulderns gekommen. Ich wollte heute "Kalorienmonster" schaffen, ließ aber gleich nach dem ersten Versuch davon ab, da es heute sogar für mich zu warm war, um mehrere Sloper hintereinander festzuhalten. Peter überredete mich dazu, mir "Man of the cow" (7c) anzusehen. Ich hatte etwas Angst vor dem letzen Zug (hier sollte man an einen Sloper springen) und dem Ausstieg auf eine Platte, denn das Sturzgelände war nicht gerade optimal. Mit einer super Ägypter-Lösung umging ich den Sprung und konnte so den Boulder klettern. Nun wollte ich doch noch mal den Sprung von "Du côté de Seshuan" probieren. Geschafft habe ich ihn nicht, aber dafür eine schöne, statische Lösung gefunden. Zum Durchsteigen war ich dann aber schon zu platt.
Den nächsten Tag nutzte ich als Ruhetag, während Peter "Octopussy" (8a) und "Goldenfeet" kletterte.
Freitag war dann Ruhetag für alle: es regnete ohne Ende ...
Auch das Zelt fand die Nässe nicht gut, und beschloss undicht zu sein ;) So saßen und schliefen wir eben im Tröpfeln des Zeltes ...
Zum Glück war Samstag nur noch bewölkt mit wenig Regen. Und die Felsen waren wie durch wunderhand alle trocken... So konnten Peter und ich "Kalorienmonster" klettern. Im Anschluss versuchte ich "Du côté de Seshuan" und konnte ihn nach ein paar Fehlversuchen klettern. Das war meine erste 7c+ ... Damit war ich happy und zufrieden mit dem Urlaub ;)


Sonntag war dann leider auch schon der letzte Tag. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen dann ein letztes Mal in den Wald. Francis boulderte nun noch "Tricky" (7a+) und Protektor (7a) aus, um diese das nächste Mal zu schaffen. Peter und ich machten einen schönen Leisten 7b-Boulder, der wohl die Bewertung 7b nicht ganz verdient. Weiter ging es zu "Dropzone" (7a) und "Höhenzone" (7c), welcher in "Höhenrausch" beginnt und in "Dropzone" endet. Wunderschöne und harmonische Bewegungen, viel hooken und viele Leisten -> perfekter Boulder! Nachdem ich die Boulder geschafft hatte, hieß es dann auch schon Abschied nehmen vom Magic Wood.
Im Ganzen war die Woche wohl recht erfolgreich: drei 7c's und eine 7c+ und einfach völlig fertig, das war gutes Training!

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