Sonntag, 8. August 2010

Dann halt Chironico...

Trainingslager für die jüngsten der Nachwuchsförderung der Sektionen München und Oberland war in der ersten Ferienwoche, direkt nach dem Weltcup, angesagt. Nur wohin? Geplant war zuerst mal Italien, Val di Mello, doch das Wetter spielte nicht mit: Heftige Regenschauer waren vorhergesagt. So entschieden wir uns am Morgen der Abfahrt um, und es hieß "dann halt nach Chironico", denn alle anderen Gebiete in der Umgebung waren von Tiefdruckgebieten belagert. Nach sechs Stunden Autofahrt, wegen erheblichem Stau, kamen wir drei Trainer und die sieben Kids erschöpft auf dem Campingplatz an. In Rekordzeit wurden die Zelte aufgebaut, denn jeder hatte einen Mordshunger, wie üblich auf Nudeln :)Der erste Tag begann mit Regen ... "hatten wir vielleicht doch das falsche Gebiet ausgesucht?" Gott sei Dank hörte das Tröpfeln bald wieder auf und wir zogen los. Centrale und Serre moi fort waren heute die Sektoren, in denen wir uns aufhielten. Für viele der Kinder war es das erste Mal, dass sie am Fels boulderten, so gab es zu Beginn erstmal eine kurze Einführung ins richtige Spotten, Crashpad ausrichten und schieben und natürlich übers Boulder-Lesen. ;) In der Mittagspause wollte Sarah dann auch endlich bouldern: Sie versuchte "Birds" (7c), den wir uns bereits zu Ostern angeschaut hatten. Doch auch diesmal wollte der Schlüsselzug nicht perfekt gelingen. Am Nachmittag boulderten die Kleinen fleißig weiter bis sie vom Regen gestoppt wurden. Nächste Beschäftigung war Armdrücken ... jeder gegen jeden ... und man stellte fest, dass die Mädels nicht schwächer sind als die Jungs!! ;) Da heute keiner Lust hatte im Regen zu kochen, gings in die nahegelegene Pizzaria. Nachdem die Kinder im Bett waren hatten Nils, Sarah und ich noch großes Kino der Natur: eine gigantische Wolkenfront mit wunderschönen Blitzen. So was sieht man selten!! Dienstag schien die Sonne und es war wunderbar warm. So konnten wir zwischen Abspülen und Bouldern noch eine kleine Plansch-Einheit im Pool erlauben :) Am Fels begannen wir heute mit den verschiedensten Mantle-Arten. Die Kids hatten einen Rießen-Spaß daran an den verschiedensten Stellen die verschiedensten Möglichkeiten des Mantelns zu versuchen, und dabei stellten sie sich ganz schön geschickt an! Sarah und ich versuchten in der heutigen Mittagspause erneut Les cliquès à claquès, doch es war einfach zu warm, um die Sloper festzuhalten. Weiter ging es mit einer 7a Traverse (Bee cool). Sarah und Nils boulderten alle Züge aus, für einen Durchstieg fehlte ihnen dann allerdings die Motivation. Ich hatte Glück und konnte die Traverse flashen. Zum Abschluss des Tages ging es dann mit allen an einen schönen Block, an dem für jeden was dabei war.Mittwoch waren wir im Sektor Paese. Hier konnte ich eine 7a (Smemory) klettern. Wirklich schwer war nur der Mantle, dennoch wunderschöne Bewegungen! Anschließend boulderten Sarah und ich noch "Los cursos", eine 7a durchs Dach mit hauptsächlich Henkelns. Was einfach aussah, stellte sich doch als etwas komplex dar, da man erstmal die richtigen Tritte finden musste. Damit gab es tausend verschiedene Möglichkeiten den Boulder zu klettern, was ja gerade das ist, was Sarah und mir so am Bouldern gefällt! Einer der Kids, Jakob Nibler, hatte in diesem Sektor noch ein Projekt: "Bella Nicki" (7a). Gemeinsam mit ihm, Philipp Lennartz und Lorenz Ulmer bouldertern wir diese Traverse aus. Die abwechslungsreichen Bewegungen gefielen uns gut und wir konnten sie recht schnell klettern. Leider schaffte Jakob sein Projekt nicht, da seine Haut schon schmerzhaft rosa wurde... Gleich um die Ecke fanden wir noch den Boulder "Aktifit", ebenfalls 7a. Der Boulder lag mir, da man hier mit Hook und Halten von kleinen Leisten im Vorteil war, daher konnte ich ihn flashen. Sarah brauchte ein Paar mehr Versuche, war danach aber um so glücklicher, als sie endlich diesen schönen Boulder geschafft hatte. Donnerstag ging es wieder zurück in die Heimat. Und als ob uns das Wetter aus dem schönen Tessin verjagen wollte, schüttete es den gesamten Tag. Lediglich zum Zelteinpacken hatte es erbarmen und machte eine kleine Pause. Gegen Abend waren wir in Lindau, wo die Kids von den Eltern abgeholt wurden, da wir Trainer (Sarah, Nils und ich) weiter nach Überlingen fuhren, wo am Freitag und Samstag die Deutsche Jugendbouldermeisterschaft und der Deutsche Bouldercup stattfinden sollten. Alles in allem waren es 4 schöne Tage, in denen wir Trainer zwar eher weniger zum Klettern gekommen sind, aber dafür den Kids ne Menge Spaß beim Bouldern brachten.

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