Donnerstag, 20. Juni 2013

Deutscher Bouldercup in Auerbach


Ich hatte noch ziemlich lange mit der Zeitumstellung zu kämpfen, dabei war ich bereits seit 5 Tagen wieder in der Mitteleuropäischen Zeitzone. Ich hatte schon kurz überlegt, ob ich überhaupt auf dem Deutschen Bouldercup in Auerbach überhaupt mitmachen sollte, wo ich mich doch noch so schlapp fühlte. Schließlich hatte ich mich überreden lassen und das hat sich im Nachhinein auf alle Fälle gelohnt.




Aber von Anfang an: 
Samstag morgen bin ich schon kaum aus dem Bett gekommen und ich fluchte über meine Entscheidung zu starten. Gähnend erschien ich bei der Registration und war froh, dass bis zum Start noch eine Stunde blieb um wenigstens halbwegs wach zu werden. 
Die Qualiboulder sahen eigentlich alle gut aus. Vier der fünf Boulder konnte ich im ersten Versuch klettern, beim letzten hatte ich so meine Schwierigkeiten. Damit war ich nach der ersten Runde auf Platz 7, noch qualifiziert fürs Halbfinale, aber kein gutes Zeichen für einen Wettkampf. 

Das Halbfinale lief dann schon wesentlich besser: die ersten beiden Boulder gingen auf anhieb und das reichte, um sich auf den zweiten Platz vorzuschieben. 

Auf das Finale war ich dann richtig gespannt. Neben mit waren noch Julia Winter, Jule Wurm, Freddy Petri, Alma Bestvater und Mona Kellner im Finale. Schon bei der Besichtigung sahen die Boulder richtig spannend aus, aber zum Teil auch richtig schwer. 
Der erste Boulder hatte nur zwei Züge, aber die hatten es wirklich in sich! Bis ich dran war hörte ich den Moderator und das Publikum anfeuern, der zweite Zug war wohl bisher noch nicht geschafft worden. Auch ich fand dann, als ich dran war, keine Lösung. Ich schob und drückte, kam aber nicht einen Millimeter näher an den Topgriff heran. Da half alles nichts, der Boulder blieb ungeklettert. 
Auch der zweite Boulder schien schwer zu sein. Erst Jule, die direkt vor mir dran war, konnte den Boulder klettern. Unsicher ging ich raus, ich wusste nicht, ob ich es schaffen kann, diese Volumen zu halten. Ich stieg ein und kämpfte von Zug zu Zug, bei jedem einzelnen dachte ich, jetzt rutsche ich gleich ab. Doch ich rutschte nicht, sondern hing plötzlich am Top. Wow! Das war mal ein guter Go. 

Dann ging es in den dritten Boulder. Nachdem Alma und Freddy ihn gleich im ersten Versuch klettern konnten und Mona immer beim letzten Zug fiel, schaffte auch Jule ihn im Flash. Ich wusste, wenn ich beim Kampf um die Podestplätze dabei bleiben will, musste auch ich ihn klettern. Dieser Druck machte mich ganz nervös... bevor ich einstieg schaute ich ihn mir noch lange an, dann vorsichtig von Griff zu Griff. Irgendwie erwartete ich wohl jederzeit einen schweren Zug, aber da war’s schon vorbei. Der dritte Boulder war geschafft.


In der Zwischeniso rechneten wir mal nach, wie der Zwischenstand vor dem letzten Boulder war. Der zweite Platz war mir schon sicher, aber ich hatte auch noch Chancen auf den Sieg, zumindest theoretisch. Denn um zu gewinnen müsste ich die Platte (den vierten Boulder) mindestens genauso schnell klettern wie die Jule. Und das ist gar nicht so leicht: Jule ist quasi die Plattenkönigin von uns und ich eher das Gegenteil. 
Als erste kam Alma an den Boulder: mehr als den Bonus erreichte sie aber nicht. Genauso bei Mona und Freddy. Dann kam Jule und ich wurde richtig nervös. Lange sah es so aus, dass sie auch nur bis zum Bonus kam, im letzten Versuch wurde das Publikum aber plötzlich richtig laut: das Zeichen für das Top. „Oh je“. Jetzt musste ich den Boulder also auch machen, wenn ich gewinnen will. 

Der erste Versuch ging gleich mal richtig daneben, nicht mal die Zone hatte ich erreicht. Es fühlte sich einfach unmöglich an, die Platte so hoch zu schleichen. Im zweiten Versuch fiel mir dann die rechte Verschneidung in den Blick: „könnte das so klappen?“ Und schon im nächsten Moment fand ich mich schon dort. Ich kam auf jeden Fall schon mal weiter als vorher, aber für den letzten Zug musste man aus der Verschneidung heraus an das Top springen. Schon wieder so was, das mir überhaupt nicht liegt. Und wunder oh wunder es klappte auch nicht. Nicht dieses Mal und auch nicht das nächste Mal. Die Zeit lief ab und ich hatte noch einen letzten Versuch: richtige Position finden, tief durchatmen und voll gas in Richtung Top ... und Top :)
Kaum zu glauben, aber ich hatte es grade noch geschafft, in der letzten Sekunde im letzten Versuch. Ein schöner Sieg! 


2 Kommentare:

  1. Hallo Moni,

    herzlichen Glückwunsch zum Sieg! Sehr schöner Bericht zum deutschen Bouldercup. Auch die Weltcups in Übersee waren spannend auf Youtube mitzuverfolgen. Schade, dass es dort nicht zum zweiten Finale gereicht hat. In Toronto sah es echt gut aus, aber dann wurden ja zum Schluss beinahe alle Boulder geflasht. Und in Vail war's echt schade, dass das Halbfinale so schwer geschraubt war.

    Viele Grüße und nochmals herzlichen Glückwunsch,
    Mike

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  2. Hallo Moni
    Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg.
    Hans

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